[Kurzgebrabbel] Sammelpost #2

Yasmine Galenorn - Vampirnacht
"Vampirnacht" ist bereits der 12. Band der Reihe und noch immer werde ich ihr nicht müde. Menolly gegenüber hegte ich stets grossen Respekt, was mich aber auch auf Abstand zu ihr hielt. Dies liegt an ihrer harten und brutalen Vergangenheit. Doch in diesem Band geschehen nun Dinge, die ich ihr voll und ganz gönne, und mich richtiggehend freuen. Es ist toll, dass Galenorn für jedes Buch wieder neue Ideen findet und sich noch immer nicht wiederholt, stets entwickeln sich die Figuren weiter und neue Bande werden geknüpft. In diesem Teil ist mir auch zum ersten Mal bewusst aufgefallen, dass die Autorin nicht voraussetzt, dass die Leserinnen (ein Grossteil der Kundschaft schätze ich weiblich ein) sich noch genau an die Ereignisse aus den frühen Bänden erinnern. Immer wieder fädelt Galenorn Erinnerungen ein, an frühere Geschehnisse und das, ohne dass es auf die Geschichte lähmend wirkt. So wird das eigene Lesegedächtnis aufgefrischt, ohne dabei den Faden zu verlieren. Grossartig!

Roland D. Gerste - Amerika verstehen
Dieses Buch bietet einen guten Einstieg für alle, die mal etwas mehr über Amerika erfahren wollen, als das, was man in Hollywood-Filmen und der Politik-Spalte de Zeitung aufschnappt. Gerste lebt in Washington D.C. und schreibt von dort aus für mehrere Zeitungen. Er kennt sich also aus mit den USA und hat auch bereits einige Titel über die Staaten veröffentlicht. "Amerika verstehen" ist sein neuester Streich und bietet einen umfassenden Überblick für alle Interessierten. Dabei muss natürlich erwähnt sein, dass auf 200 Seiten nicht allzu sehr in die Tiefe gegangen werden kann, aber das ist auch nicht das Ziel dieser Reihe. Man soll als Leser einen Einblick bekommen, weshalb die Amerikaner das tun, was sie tun oder eben nicht. Als Historiker fängt Gerste damit am Anfang des modernen Ameirkas an: dem Unabhängigkeitskrieg. Je weiter wir uns in der Geschichte vorwärts bewegen, desto mehr modernes Verhalten wird erklärt (der Freiheitsbegriff, der Hang zu Waffen...). Ich hatte tatsächlich viele Aha-Erlebnisse und bin froh, endlich eine gute Einführung in die Geschichte der Staaten erhalten zu haben. Aus Serien und Filmen kennt man einige Dinge, aber die Hintergründe sind uns Europäern oft fremd. Diese Wissenslücke konnte ich durch dieses Werk schliessen, nur schon deshalb bin ich begeistert. Aber auch die Zusammenhänge, die Gerste aufführt, zeigen uns, wie wichtig die Vergangenheit für eine Gesellschaft sein kann. Dabei kann Gerste als Nicht-Bürger der US eine gute Distanz wahren und zeigt das Gute, wie das Negative auf. Er vergöttert Amerika auch nicht, macht sie aber auch nicht nur schlecht. Es ist eine gute Balance, die die Wirklichkeit so gut wie eben möglich abbildet. Ein sehr empfehlenswertes Buch für alle Interessierten.

Una McCormack - Königliches Blut
Von allen drei Büchern mit und um Doctor Who landet dieses auf Platz drei. Nicht, dass es unsagbar schlecht wäre, aber es ist irgendwo in der Nähe angesiedelt. Man merkt, dass es ein Drehbuch ist, das nicht verwendet worden ist. Das war bei anderen Büchern auch schon der Fall, aber McCormack schafft es einfach nicht, aus dem Drehbuch ein _Buch_ zu machen. Es ist enorm dialoglastig, bei sehr geringer Handlung. Details fehlen, die Tiefe in die Geschichte gebracht hätten und auch die Charaktere sind total austauschbar. Anstatt der Doctor und Clara hätten es auch zwei ganz andere Figuren sein können, die hier mitspielen. Das Schlimmste waren die Sprünge. Bei einem Film oder einer Serie wird viel Information über das Bild vermittelt. Das klappt bei einem Buch nur durch Worte. Die fehlen hier ganz und gar. Da sind wir erst an einem Ort und -schwupps- plötzlich sind drei Wochen vergangen und wir sind woanders. Oder erst sind die Figuren auf Pferden reitend, dann -schwupps- umarmen sie sich. Das Buch wimmelt von solchen Löchern. Als Fanfiction wäre das noch durchgegangen, aber wenn ich dafür Geld ausgebe, dann erwarte ich auch etwas mehr als eine Fanfiction. Auch Fragen werden nicht beantwortet. So gerät aus irgendeinem Grund ein Gebäude in Flammen, -schwupps- brennt die ganze Stadt (dachte, die hätten mit Steinen gebaut - angeblich also nicht) und was geschieht mit den Menschen und Flüchtlingen darin? Keine Ahnung. Wird nicht erwähnt. Ist nicht wichtig. Hauptsache, das Liebespaar flieht auf Nimmerwiedersehen irgendwohin. Ach ja, der Schurke dieses Buches klang gar nicht so schurkig, sondern sehr rational und logisch. Ich wäre ihm gefolgt und nicht diesem Haufen von Kleinkindern, die angeblich die Helden sein sollen.

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