[Rezension] Stephen King - Revival


Rückentext:
"Revival" erzählt die Geschichte des Jungen Jamie und des Predigers Charles Jacobs, deren Wege sich von den Sechzigern bis heute auf unglückselige Weise immer wieder kreuzen. Sie steuert auf ein beängstigendes, auswegloses Ende zu, wie es selbst Stephen King bislang nicht zu Papier gebracht hat, und ist gleichzeitig Abrechnung mit dem Religionsfanatismus in unserem hoch technisierten Zeitalter und Verbeugung vor den Größen des klassischen Horrors.

Meine Meinung:
„Revival“ ist eine der eher ruhigeren Geschichten Kings, die nichtsdestotrotz ebenso verstörend ist. Vor allem das Ende, aber darüber will ich hier nichts verraten.

Jamies Lebensgeschichte, die wir in dieser Geschichte erleben, klingt auf den ersten Blick nach einem typischen Roman: Kindheit - Katastrophe - Leidenschaft - Drogen. Doch sollte man als Leser niemals vergessen, dass dieses Buch ein Werk von Stephen King ist. So einfach und so ordinär wie es erst klingen mag, ist es also nicht.

Nach der Lektüre des Buches merkt man, dass jedes Erlebnis, dass Jamie uns beschreibt, ein Puzzlestück ist, das genau da hingehört, wie es eben hingehört. Der Mittelteil, in dem Jamie von seiner Musikleidenschaft und seiner Sucht erzählt, mag etwas zäh sein, doch schwingt im Hintergrund stets ein leises Rauschen mit. Wir wissen, irgendetwas wird passieren. Irgendetwas muss passieren und irgendetwas passiert dann auch.

Dieses Buch mag nicht das allerbeste der King’schen Werke sein, aber dieser Autor gehört zu jenen, bei denen auch die weniger starken Stücke immer noch gute Bücher sind. Denn „Revival“ liest sich flüssig wie gewohnt, man ist wie immer sofort mittendrin und will eigentlich gar nicht mehr aufhören.

Auch während der ruhigeren Passagen verlässt einen nie das ungute Gefühl. Kings Thema, der Fanatismus, ist herausragend dargestellt. Auch als Leser nimmt man die ständige Veränderung des ehemaligen Pastors wie am eigenen Leib wahr, er gibt sich immer mehr einer Macht hin, die er nicht (be-)greifen kann.

Abschliessend hoffe ich einfach, dass die Visionen, die King in diesem Buch beschreibt, kein Tatsachenbericht sind…


Stephen King
Revival
TB, 2016
Heyne

978-3-3-453-43848-4

Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kleinschmidt

Originalausgabe: Revival
Scribner, New York 2014

Kommentare

  1. Guten Morgen, Jari!

    Sehr schöne Worte hast du gewählt. Ich bin ebenso der Meinung, dass sogar die 'schlechteren' Werke von King immer noch sehr gute Bücher sind. "Revival" mochte ich auch.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    Antworten
    1. Hallo Nicole!

      Danke dir, es freut mich zu hören, dass dir die Rezension gefallen hat. Und das Buch natürlich auch :)

      Liebe Grüsse
      Jari

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