[Rezension] Bernhard Trecksel - Nebelmacher

Inhalt:

Bisher hat Clach jeden Auftrag sorgfältig ausgeführt - man nennt ihn nicht umsonst, den "Totenkaiser". Er kennt sein Metier und ist ein Meister des Auftragmordes. Doch was geschieht, wenn dieser Meister herausfindet, dass seine Aufträge einem ganz bestimmten Zweck dienten?

Meine Meinung:

Dies wird für einige Zeit meine letzte Rezension sein und eigentlich sauge ich mir nur noch etwas aus den Fingern, weil ich es dem Buch und Bernhard Trecksel einfach schulde. Denn "Nebelmacher" ist ein grandioses Werk und hat sich in die Ränge meiner Liebingsbücher hochgearbeitet.

Jedoch eignet sich dieses Buch nicht für jedermann oder jederfrau. Wer mit einer ganzen Menge Blut, Gedärmen und sonstigen unschönen Dingen des Lebens nicht viel anfangen kann, der wird sich mit dem Nebelmacher wohl eher schwer tun. Es geht nicht um ekligen Voyeurismus, doch hier treffen sich Kämpfer und Mörder und die tun halt, was sie so tun. Und ja, ich fand dieses Brutale sehr angenehm. Es hebt sich ab von all den romantischen Ideen von Soldaten, die zwar irgendwie böse sind, aber doch eigentlich nur auf der Suche nach der einzig wahren Liebe etc.etc. Hier ist nichts von rosarot, dafür geht es zügig zur Sache.

Trecksel hat seine Welt von A bis Z durchdacht und auch wenn man anfangs etwas Mühe damit haben wird mit dem Wer, Wieso und Weshalb, so wird sich das doch alles auflösen und mehr und mehr wird man in diese überaus faszinierende und düstere Nebelwelt hineingezogen. Die verwendete Sprache ist leicht fordernd, für einen Leseanfänger oder spätabends im Bett eher nicht geeignet. Dafür sorgt Trecksel mit wundervollen und fantasievollen Beschreibungen dafür, dass man sich alles plastisch vorstellen kann und man wirklich mittendrin ist, statt nur dabei.

Wie ihr also erkennen könnt, ist Trecksel ein begnadeter Erzähler und nur schon das führt dazu, dass "Nebelmacher" zu einem sehr guten Buch wird. Doch hinzu kommen jetzt noch die Figuren. Man erfährt aus mehreren Perspektiven, was sich in und um Fomor so tut. Clach ist also nicht die einzige Hauptfigur. Da gibt es zum Beispiel noch Greskegard, der seit Jahren Clach hinterher jagt. Oder Ormgair, der auf Umwegen auf Clach aufmerksam wird. Und Morven, die sich mit Ormgair zusammentut. Nur schon aus diesen kurzen Beschreibungen kann man herauslesen, dass alle Fäden schlussendlich zusammenkommen werden...

Da "Nebelmacher" eben kein rosarot Buch ist, müssen die Figuren auch leiden. Aber sie ergeben sich nicht in ihren Schmerz und jammern rum (wie schon so viele Charaktere vor ihnen), sondern rappeln sich aus eigener Kraft wieder hoch und machen weiter. Vor allem Morven ist da sehr eindrücklich und hat sich aus ihrem anfänglichen Schatten hochgearbeitet. Je mehr die Geschichte fortschreitet, desto besser lernen wir alle Figuren kennen. Ihre Geschichten, ihre Erlebnisse, die sie zu denen gemachten haben, die sie sind. Auch das Band zwischen Leser und (Lieblings-)Charakter wird dadurch fester und fester, sodass es fast schon eine Erlösung ist, zu wissen, dass es noch zwei weitere Bände geben wird.

Fazit:

Ein grossartiges High Fantasy-Werk mit viel Stimmung und einem eindrücklichen Charakter.

Bernhard Trecksel
Nebelmacher
Broschiert, 1. Auflage 2015
Blanvalet

978-3-7341-6032-5

Kommentare

  1. Hi Jari,

    ich hab das Buch gestern Abend beendet und dieses Ende ... ahhh!!! Ich will weiter lesen und hoffe ja der Autor lässt uns nicht so lange zappeln. Das Buhc war so gut! Aber durch das Ende habe ich das Gefühl das es erst jetzt so richtig anfängt. :D

    Tintengrüße von der Ruby

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    1. Hallo Ruby,
      Oh ja, so geht es mir auch :D Gegen Ende geht es ja wirklich Schlag auf Schlag und es hört wirklich so auf, dass man es kaum aushält :D Hoffentlich kommt der nächste Teil bald raus!

      Viele Grüsse
      Jari

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